bezirksliga 2014/2015
10.05.2015 Aufstiegsrunde zur Verbandsklasse
Br. | Rangnr. | SG-Gladbeck 2 | - | Rangnr. | SF Schüren 1 | 4,5:3,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 9 | Rickert, Dirk | - | 1 | Grönke, Klaus | ½:½ |
2 | 10 | Kruse, Peter | - | 2 | Meyer, Thomas | ½:½ |
3 | 11 | Huttny, Georg | - | 3 | Kirstein, Dieter | ½:½ |
4 | 12 | Schelwokat, Peter | - | 4 | Reusche, Horst | 1:0 |
5 | 15 | Wendt, Peter | - | 5 | Becker, Volker | ½:½ |
6 | 16 | Przygodda, Oskar | - | 6 | Morgenroth, Hubertus | 0:1 |
7 | 2001 | Kasten, Jorst | - | 7 | Schulte, Axel | ½:½ |
8 | 17 | Plomann, Michael | - | 8 | Fritsch, Werner | 1:0 |
Der Bedeutung des Kampfes entsprechend gingen beide Mannschaften vorsichtig zu Werke und es kam zu einigen frühzeitigen Remispartien.
Klaus Grönke am Spitzenbrett und sein Gegner hatten sich in einem typischen Reti-Aufbau gegenseitig neutralisiert und keiner riskierte es, einer Zugwiederholung auszuweichen.
Thomas Meyer stand nach eigenen Aussagen nach der Eröffnung deutlich schlechter, konnte sich jedoch im weiteren Spielverlauf etwas verbessern. Trotzdem war er mit dem Remis sichtlich zufrieden.
Der Gegner von Volker Becker hatte am Damenflügel starken Raumvorteil, als der Gladbecker ein Remis anbot.
BECKER - SCHWENDT
Volker am Zug sah in dieser Stellung zwar den Befreiungszug b3-b4, der ihm laut Eniginebeurteilung mit einer ganzen Bauerneinheit in Vorteil gebracht hätte, schätzte allerdings die komplizierten Varianten falsch ab und willigte nach einiger Bedenkzeit ins Remis ein.
Schade; bei einem potentiellen Sieg von Volker hätten wir den Mannschaftskampf sogar – wenn die restlichen Partien dann auch tatsächlich genau so ausgegangen wären – hauchdünn nach Berliner Wertung gewonnen.
Zwischenzeitlich hatte sich auch Axel Schulte in ausgeglichener Stellung mit seinem Gegner friedlich geeinigt.
Beim Zwischenstand von 2,0 : 2,0 kam jedoch unser erster Rückschlag.
In leicht vorteilhafter Stellung überschritt Werner Fritsch für ihn selbst vollkommen überraschend die Zeit.
Er wurde dabei Opfer der ungewohnten Bedenkzeitregelung (100 Minuten/40 Züge + 50 Minuten/20 Züge + 15 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem ersten Zug erhält jeder Spieler eine Zeitgutschrift von 30 Sekunden pro Zug bis zum Ende der Partie.) in Verbindung mit der gewöhnungsbedürftigen Uhranzeige.
Hubertus Morgenroth konnte eine Partie, in der er mit einem schlechten Läufer gegen einen zentralisierten Springer eher schlechter stand, sehenswert wenden.
Sein Läufer wurde plötzlich zum Riesen und die unsichere gegnerische Königsstellung ausnutzend, gewann Hubertus einen Turm und damit die Partie.
Beim neuerlichen Zwischenstand von 3:3 war unsere Niederlage jedoch schon absehbar.
Horst Reusche sagte selbst, er habe selten eine Eröffnung so schlecht gespielt; der Eröffnungszug b2-b3 hatte ihn etwas überrascht. Mit dem König in der Mitte und einem extrem schwachen e-Bauern stand er immer mit dem Rücken zur Wand.
Zwar gelang es Horst noch, die Partie kompliziert zu machen, doch der Gegner meisterte alle Klippen souverän und gewann deutlich.
Dieter Kirstein hatte ein remisträchtiges Endspiel mit jeweils 5 Bauern, verschiedenfarbigen Läufern und Turm auf dem Brett.
Seine Bauernmehrheit von 2 zu 1 am Damenflügel gab ihm jedoch eine gewisse Initiative und zwischenzeitlich hatte er sogar einen Bauern gewonnen.
Doch im Königsangriff gewann sein Gegner diesen nun mit Zinsen zurück und hatte seinerseits einen Mehrbauern.
Zum Schluss entstand das Turmendspiel mit zwei gegen drei Bauern am Königsflügel, was zwar wahrscheinlich theoretisch remis ist, aber einer genauen Verteidigung bedarf; ein Gewinn für Dieter war mit dem Minusbauern jedoch ausgeschlossen.
So einigte man sich auf Remis was zum Endstand von 3,5 : 4,5 führte.
9. Spieltag 19.04.2015
Br. | Rangnr. | SF Schüren 1 | - | Rangnr. | SU Huckarde-Westerfilde 1 | 4,5:3,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | Grönke, Klaus | - | 1 | Rossa, Daniel | ½:½ |
2 | 2 | Meyer, Thomas | - | 2 | Cogan, Leonid | ½:½ |
3 | 3 | Kirstein, Dieter | - | 3 | Iwannek, Ralf | 1:0 |
4 | 4 | Reusche, Horst | - | 5 | Klemm, Joachim | ½:½ |
5 | 5 | Becker, Volker | - | 6 | Hoffmann, Peter | ½:½ |
6 | 6 | Morgenroth, Hubertus | - | 7 | Iwannek, Dieter | ½:½ |
7 | 8 | Fritsch, Werner | - | 8 | Friemel, Reinhard | 0:1 |
8 | 11 | Meyer, Sebastian | - | 14 | Kolberg, Karl Heinz | 1:0 |
Sebastian Meyer sorgte am 8. Brett recht früh für eine beruhigende Führung und erwies sich damit als ein sehr starker "Ersatzspieler".
Meyer, Seb. - Kolberg
Hier spielte Schwarz fehlerhaft 16. … Dh4 und nach 17.g3! Dxh3 18. Lg4 war die schwarze Dame gefangen.
Der Gegner spielte zwar noch recht lange trotz Damenverlustes weiter, doch konnten wir diesen Punkt schon fest buchen.
Mit der 1 zu 0 im Rücken gab es nun einige Remispartien.
Klaus Grönke und sein Gegner am Spitzenbrett spielten eine langzügige Haupttheorievariante der französischen Verteidigung. In ausgeglichener Stellung ergab sich das Remis durch Zugwiederholung.
Der Gegner von Thomas Meyer spielte zwar die Eröffnung etwas unorthodox, doch war die Stellung immer recht ausgeglichen und man einigte sich schließlich friedlich.
Hubertus Morgenroth hätte zwar eventuell mit einem Qualitätsopfer leicht in Vorteil kommen können, doch ansonsten war die Partie jederzeit ausgeglichen, mit dem Remis als logisches Resultat.
Volker Becker hatte zwar mit Schwarz die Eröffnung recht stark gespielt und kam zu Raumvorteil und einem optisch starken Königsangriff. Doch, wie auch die Engines bestätigen, gab es an keiner Stelle die goldene Gewinnkombination. Als der Gegner schließlich durch eine Bauernwalze am Königsflügel mit Gegenspiel drohte, einigte man sich auf Remis.
Werner Fritsch hatte ein schwieriges Endspiel.
Er hatte einen Bauern weniger, aber sein vorgerückter Freibauer und die offene gegnerische Königsstellung waren immer ausreichende Kompensation.
Zum Schluss wurde er jedoch zum Damenabtausch gezwungen und gegen den entfernte Freibauern gab es kein Mittel mehr, weshalb Werner aufgab.
Fritsch - Friemel
In dieser Stellung war 41. … Dxg4 der entscheidende Fehler, da Weiß mit 42. 41. … Dg5+ den Damentausch erzwingt wonach der a-Bauer nicht mehr aufzuhalten ist.
Bei 42. ... Dxg5 43. fxg5
hätte Weiß nach 43. ... Ke7 allerdings noch den einzigen Gewinnzug 44. g6+ finden müssen.
Nach 43. ... h5 44. gxh7 e.p war die Stellung jedoch aufgabereif.
In der Diagrammstellung hält auch 41. … Dg2+ nach Meinung der Engines remis, da Weiß dem Dauerschach nur ausweichen kann, wenn entweder der a-Bauer oder der f-Bauer mit Schach fällt.
Nun stand es 3 zu 3 aber Dieter Kirstein hatte sich in einer sauberen Partie deutliche Vorteile erarbeitet.
Kirstein- Iwannek, Ralf
In dieser Stellung spielte Dieter das starke 21. … g5! und in allen taktischen Abwicklungen erhält Dieter deutlichen Vorteil.
Die Partie ging mit 22. Tf1 Te4 (wieder ein starker Zug) 23. Kd1? Lxe5 weiter und Dieter gewann klar.
Bei Stand von 4 zu 3 machte es Horst Reusche spannend.
Auch er hatte sich eine klar vorteilhafte Stellung erspielt, doch er geriet in extreme Zeitnot.
Mit noch 6 Sekunden auf der Uhr machte er seinen 40. Zug aber er stand immer noch etwas besser. Mannschaftsdienlich bot Horst remis an, was sein Gegner nach kurzer Bedenkzeit annahm.
Reusche - Klemm
Schwarz droht mit 40. … Kd7 nebst Kxd6 den wichtigen d-Bauern zu erobern.
Horst spielte mit besagten 6 Sekunden auf der Uhr 40. Tc5, wodurch er nach dem fast zwangsläufigen 40. … Kd7 41. Txa5 Kxd6 42. Txa4 Txc7 dank des entfernten Freibauern a3 immer noch besser steht.
Allerdings hätte 40. Tb1 Kd7 41. Tb6 den Bauern d6 gedeckt und Schwarz vor große Probleme gestellt.
Durch diesen Sieg sind wir nun Tabellenzweiter. Ob, gegen wen, wann und nach welchem Modus wir eventuell Stichkämpfe um den Aufstieg in die Verbandsklasse machen, ist uns noch völlig unklar; aber wir harren hoffnungsvoll der Dinge.
8. Spieltag 22.03.2015
Br. | Rangnr. | SF Berghofen-Hörde 1 | - | Rangnr. | SF Schüren 1 | 3,5:4,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | Wilms, Christoph | - | 1 | Grönke, Klaus | 0:1 |
2 | 3 | Natschke, Norbert | - | 3 | Kirstein, Dieter | ½:½ |
3 | 4 | Shats, Motel | - | 4 | Reusche, Horst | 0:1 |
4 | 5 | Konrad, Alexander | - | 5 | Becker, Volker | 1:0 |
5 | 6 | Menkowski, Patrick | - | 6 | Morgenroth, Hubertus | -:+ |
6 | 8 | Weimer, Alexander | - | 7 | Schulte, Axel | 1:0 |
7 | 1001 | Gläsel, Dieter | - | 8 | Fritsch, Werner | ½:½ |
8 | 12 | Xu, Dehn | - | 9 | Kromat, Stefan | ½:½ |
Nach einer halben Stunde führten wir bereits 1 : 0, da der Gegner von Hubertus Morgenroth nicht erschien.
Mit dieser Führung im Rücken einigten sich Werner Fritsch und Stefan Kromat mit ihren Gegner auf remis, wobei Stefan das subjektive Gefühl hatte, leicht schlechter zu stehen.
Klaus Grönke baute unsere Führung aus. Schon in der frühen Eröffnungsphase konnte er durch eine kleine Kombination einen Bauern gewinnen und dem Gegner das Rochaderecht nehmen. Diesen schon spielentscheidenden Vorteil verwertete Klaus sicher in einem Schwerfigurenendspiel mit zwei Mehrbauern.
GRÖNKE - WILMS
Nach dem fehlerhaften Zug 7. … c5 ließ sich Klaus die Chance nicht entgehen.
8. Sxf7! Kxf7 9.Sg5+ Ke8
(nach 9. … Kg6 wird Schwarz zwingend mattgesetzt)
10. Lxb7
hat Klaus einen wichtigen Bauern gewonnen und der feindliche König bleibt in der Mitte ein dankbares Angriffsobjekt.
Der Rest ist Sache der „Technik“.
Volker Becker kam im Mittelspiel in eine passive Lage, obwohl die Partie objektiv total ausgeglichen war. Schließlich konnte er sich befreien, doch das Manöver hatte viel Bedenkzeit gekostet.
Sein Gegner umschiffte anschließend geschickt alle Klippen und wickelte in ein leicht vorteilhaftes Endspiel ab.
Letztendlich stellte Volker in Zeitnot jedoch einzügig eine Leichtfigur und damit auch die Partie ein.
Sehenswert war die Partie von Horst Reusche. Er hatte einen ganzen Turm für den Königsangriff geopfert und opferte noch einen Springer hinterher.
Doch dieser Springer war extrem vergiftet und Horst gewann durch eine zwingende mehrzügige Kombination die feindliche Dame. Anstatt danach auch noch einen Turm zu gewinnen, stellte er eine unparierbare Mattdrohung auf.
Leider leigt die Notation der Partie nicht vor; es wäre sicherlich eine lehrreiche Partie zum Nachspielen.
Nun führten wir 4,0 zu 2,0.
Axel Schulte hatte sich im Mittelspiel irgendwie verrechnet. Sein Gegner konnte in ein Schwerfigurenendspiel abwickeln, bei dem Axels Turm total eingeklemmt und bewegungsunfähig war. Auch bei besten Spiel hätte Axel nur in ein deutlich schlechteres Endspiel abwickeln können, durch einen falschen Königszug verlor er jedoch seinen Turm und musste sofort aufgeben.
Dieter Kirstein hatte seinen Gegner in Grund und Boden gespielt.
Alle gegnerischen Figuren waren auf den beiden Grundreihen an Verteidigungsaufgaben gebunden und der Berghofener hatte überhaupt kein Gegenspiel.
Dieter erhöhte den Druck durch ein Qualitätsopfer und danach gab es diverse Möglichkeiten, zu klarem Vorteil zu kommen.
Natschke – Kirstein
In dieser Stellung mit Weiß am Zug schätzt Fritz 14 die schwarze Stellung mit +5,35 als besser ein, Houdini 4 sogar mit + 16,86 (!!!).
Allerdings wäre die Verwertung des Vorteils nach 45. Tf3 nicht so ganz trivial gewesen.
Da es jedoch inzwischen 4,0 : 3,0 stand, bot Dieter in dieser klar vorteilhafter Stellung remis an, um den Mannschaftssieg zu sichern, was sein Gegner verblüfft und freudestrahlend annahm.
Respekt Dieter für diese vorbildliche mannschaftsdienliche Einstellung!
7. Spieltag 01.03.2015
Br. | Rangnr. | SF Schüren 1 | - | Rangnr. | SV Rochade Eving 1 | 5,5:2,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | Grönke, Klaus | - | 1 | Kleibaumhüter, Klaus | 1:0 |
2 | 2 | Meyer, Thomas | - | 2 | Woller, Rainer | 0:1 |
3 | 3 | Kirstein, Dieter | - | 3 | Pahne, Dirk | ½:½ |
4 | 4 | Reusche, Horst | - | 4 | Michalek, Franz | ½:½ |
5 | 5 | Becker, Volker | - | 5 | Hornung, Rüdiger | ½:½ |
6 | 6 | Morgenroth, Hubertus | - | 6 | Jähnicke, Karl-Heinz | 1:0 |
7 | 7 | Schulte, Axel | - | 7 | Zill, Siegfried | 1:0 |
8 | 8 | Fritsch, Werner | - | 8 | Regber, Karl-Heinz | 1:0 |
Obwohl wir in Bestbesetzung antreten konnten, rechneten wir uns gegen die ebenfalls komplett angetretenen Evinger nur Außenseiterchancen ein. Doch es sollte anders kommen.
Dieter Kirstein hatte in seiner Partie nach der Eröffnungsphase klare Stellungsvorteile, jedoch einen Bauern weniger.
Wegen dieser gegenseitigen Schwächen waren beide Seiten mit dem Remis durch eine frühe Zugwiederholung einverstanden.
Volker Becker und sein heutiger Gegner Rüdiger Hornung hatten sich bereits vor über 25 Jahren zweimal mit remis getrennt und auch die heutige Partie endete so.
Volker hätte zwar im 10. Zug einen Bauern gewinnen können (allerdings Vorteil laut Fritz nur + 0,25), doch fürchtete er die Kompensation durch den dann folgenden Königsangriff.
Da beide Seiten subjektiv meinten, etwas schlechter zu stehen, ergab sich schon im 17. Zug eine Zugwiederholung. Volker hätte dieser mit geringem Vorteil ausweichen können, doch die dazu mehrzügige Variante sah er am Brett (sein Gegner hatte sie gesehen) leider nicht.
Klaus Grönke hatte sich am Spitzenbrett mit Schwarz schon in der Eröffnung einen kleinen Vorteil erspielt.
Bereits im 15. Zug stellte er seinen Gegner vor die unangenehme Wahl „Qualität geben oder Bauernverlust“.
Schließlich verwandelte er diesen Vorteil sicher zum Sieg und brachte uns dadurch mit 2 : 1 in Führung.
KLEIBAUMHÜTER - GRÖNKE
Mit 22. …Txb7 23. Lxb7 Tb8 gewinnt Klaus einen der beiden Läufer und hat damit eine Mehrfigur, so dass sein Gegner hier aufgab.
Axel Schulte ließ sich durch die etwas ungestümen Bauernvorstöße seines Gegners am Königsflügel nicht beeindrucken und nutzte die dadurch unsichere weiße Königsstellung konsequent zum siegbringenden Gegenangriff.
Nun führten wir schon 3 : 1.
ZILL - SCHULTE
Hier entschloss sich Axels Gegner, den störenden Springer mit einem Qualitätsopfer zu beseitigen.
Nach 32. Txf2 exf2 33. Kxf2 Td2 hat Weiß jedoch zu viele schwache Bauern (b3, d5 und h4) und Schwarz gewann schnell.
Werner Fritsch konnte seine gute Partieanlage in ein klar gewonnenes Endspiel überführen, das sein Gegner in absolut hoffnungsloser Lage noch lange weiterspielte. Mehr kann hierzu nicht gesagt werden, da die Partie trotz Vorlage beider Notationsformulare nicht zu rekonstruieren ist.
Inzwischen führten wir 4 : 1 und brauchten in den letzten drei Partien nur noch ein Remis zum Mannschaftssieg.
Hubertus Morgenroth hatte schon frühzeitig ein Remisangebot seines Gegners abgelehnt, da er mit allen drei Schwerfiguren die halboffene d-Linie beherrschte und bereits einen gefährlichen Freibauern auf e6 hatte. Nach einer Unachtsamkeit büßte er jedoch die Qualität ein und die Partie war wieder vollkommen ausgeglichen. Nun musste sich Hubertus gegen den Angriff der feindlichen Schwerfiguren umsichtig verteidigen, doch schließlich brachte sein Freibauer auf e6 ihm den Sieg und der Mannschaftskampf war damit zu unseren Gunsten entschieden.
MORGENROTH - JÄHNICKE
Nach 51. De1 ist der Freibauer e6 oder sein Kollege auf b5 nicht mehr aufzuhalten, obwohl das Schachprogramm hier noch eine phantastische typische Computervariante beginnend mit 51. … Dd4, anschließendem Turmopfer und Dauerschach gegen zwei Damen ausspuckt, die aber nur auf absolut hohem Großmeisterniveau zu sehen ist.
Schwarz versuchte hier noch nach 51. … Dg6 52. e7 das Turmopfer 52. … Txh3, doch nach 53. Kxh3 Dg4+ 54. Kh2 Dxf4 55. Kh1 steht der König sicher und die Bauernumwandlung ist nicht mehr aufzuhalten.
Einen starken Gegner hatte Thomas Meyer mit dem ehemaligen Oberligaspieler Rainer Woller erwischt. Langsam aber sicher bekam sein Kontrahent die Oberhand und der Versuch von Thomas, sich mit einem Qualitätsopfer zu befreien, schlug nicht durch. Danach spielte der Evinger die Partie sicher nach Hause.
Nun lief nur noch die Partie von Horst Reusche. Dort hatte sich sein ca. 90 Minuten am Brett nichts getan. Horst hatte beim Stand von 4 : 1 in klar vorteilhafter Stellung mannschaftsdienlich Remis angeboten, um den Gesamtsieg zu sichern. Sein Gegner wartete jedoch nun in aller Ruhe die Ergebnisse der anderen laufenden Partien ab und willigte in das Remis erst ein, als der Kampf für Eving schon definitiv verloren war.
In einer komplizierten Partie kam Horst ausgerechnet dann in Vorteil, als er in hoher Zeitnot nur noch weniger als eine Minute für die letzten beiden Züge hatte.
REUSCHE - MICHALEK
In dieser Schlussstellung (mit Schwarz am Zug) steht Weiß auf Gewinn.
Er hat zwei verbundenen zentrale Freibauern und einen Mehrbauern.
Außerdem stehen seine Figuren aktiver als die seines Gegners.
Houdini bewertet den weißen Vorteil hier mit +3,90.
Nun mischen wir als Tabellendritter (punktgleich mit dem Zweiten) kräftig im Kampf um den zweiten Tabellenplatz, der zu Relegationsspielen zum Aufstieg in die Verbandsklasse führt, mit.
6. Spieltag 01.02.2015
Br. | Rangnr. | SVG Marten-Bövinghausen 1 | - | Rangnr. | SF Schüren 1 | 4,5:3,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | Breidenbach, Olaf | - | 1 | Grönke, Klaus | ½:½ |
2 | 2 | Hellwig, Thomas | - | 2 | Meyer, Thomas | ½:½ |
3 | 4 | Schulte, Eduard | - | 3 | Kirstein, Dieter | 1:0 |
4 | 5 | Gielisch, Eckhart | - | 4 | Reusche, Horst | ½:½ |
5 | 6 | Davydov, Boris | - | 6 | Morgenroth, Hubertus | 0:1 |
6 | 7 | Ahlich, Mike | - | 7 | Schulte, Axel | 1:0 |
7 | 8 | Gielisch, Ulrich | - | 8 | Fritsch, Werner | 0:1 |
8 | 11 | Lenser, Uwe | - | 17 | Externbrink, Timo | 1:0 |
Spielbericht nach Angaben von Klaus Grönke
Am Spitzenbrett kannten sich Olaf Breidenbach und Klaus Grönke genau. Bereits schon in sieben vorherigen Partien (5= 1+ 1-) hatten sie ihre Kräfte gemessen. In gegenseitigem Respekt einigten sie sich in total ausgeglichener Stellung auf remis.
Timo Exterbrink büßte in einen Turmendspiel einen Bauern ein und die Partie war verloren.
Horst Reusche konnte sein Endspiel mit einem schlechten Läufer gegen einen starken Läufer seines Gegners remis halten.
Dieter Kirstein übte optisch einen starken Druck auf die gegnerische Stellung aus, doch plötzlich kippte die Partie und Dieter musste aufgeben.
Hubertus Morgenroth eröffnete mit dem aggressiven Morra-Gambit. Wegen des aktuellen Mannschaftsstands lehnte er ein Remisangebot ab, eroberte den geopferten Bauern zurück und gewann danach souverän.
Wie schon im letzten Mannschaftskampf konnte Werner Fritsch den Bauern h7 der gegnerischen Rochadestellung erobern. Es war nicht einfach, den Angriff auf der dann halboffenen h-Linie zu organisieren, doch schließlich gelang es ihm und sein Gegner überschritt in Verluststellung die Zeit.
Zwar stand es nun 3,0 : 3,0, doch unsere Niederlage zeichnete sich ab.
Thomas Meyer kämpfte in schlechterer Stellung um das Remis, was ihm schließlich auch gelang.
Axel Schulte hatte schon im Mittelspiel aufgrund des starken Druckspiels seines Gegners Material eingebüßt und Verwicklungen gesucht, die ihm Gegenspiel brachten. Nach einer Zeitnotschlacht stand er dann aber mit einem Minusbauen in einer schlechter Stellung da, die nicht mehr zu halten war.
5. Spieltag 11.01.2015
Br. | Rangnr. | SF Schüren 1 | - | Rangnr. | SC Hansa Dortmund 4 | 5:3 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | Grönke, Klaus | - | 25 | Balic, Enver | ½:½ |
2 | 2 | Meyer, Thomas | - | 26 | Geelhaar, Thorsten | ½:½ |
3 | 3 | Kirstein, Dieter | - | 28 | König, Daniela | 1:0 |
4 | 4 | Reusche, Horst | - | 29 | Vojdani, Bahram | ½:½ |
5 | 5 | Becker, Volker | - | 30 | Zhang, Jingfu | ½:½ |
6 | 6 | Morgenroth, Hubertus | - | 31 | Majdpour, Pouya | ½:½ |
7 | 7 | Schulte, Axel | - | 32 | Szenasi, Laszlo | ½:½ |
8 | 8 | Fritsch, Werner | - | 4002 | Brohl, Thomas | 1:0 |
Für den nötigen Rückenwind an diesem langen Schachsonntag sorgte Werner Fritsch, der uns schon recht früh in Führung brachte.
WERNER FRITSCH - AXEL BROHL
Hier war es mit Schwarz am Zug bereits höchste Zeit, sich z.B. mit 16. … Le8 um die Sicherheit seines Königs zu kümmern.
Stattdessen spielte er 16. … Lb4, was nach 17. Dd1 wegen der Mattdrohung bereits den Läufer kostet.
Doch Schwarz wollte es sich zeigen lassen und Werner setzte seinen Gegner nach 17. … Lxc3 18. Dh5+ Kg8 mit 19. Dh7 matt.
Eine Partie ohne große Höhepunkte spielte Volker Becker. Keine der beiden Seiten konnte sich Vorteile herausspielen und als die Abwicklung in ein für seinen Gegner dank des Läuferpaars minimal besseren Endspiels drohte, bot Volker remis an, was sein Gegner wegen beginnender Zeitnot akzeptierte.
Auch in der Partie von Hubertus Morgenroth passierte nichts Aufregendes.
Nach größeren Abtauschaktionen war ein total ausgeglichenes Endspiel mit verschachtelten Bauernketten entstanden, bei dem es für beide Seiten kein Durchkommen gab. Somit war das Remis das logische Resultat.
Nun führten wir 2,0 : 1,0 und alle restlichen Partien dauerten länger als 40 Züge und gingen somit über die Zeitkontrolle.
Der Gegner von Axel Schulte opferte für einen optisch mächtigen Angriff auf der halboffenen h-Linie eine Figur.
Doch Axel wickelte geschickt ab und hatte mit zwei Leichtfiguren für einen Turm deutliche Vorteile.
Doch schließlich konnte sich sein Gegner befreien und in einer undurchsichtigen Endspielstellung, die jedoch von Fritz als absolut ausgeglichen eingeschätzt wird, einigte man sich aus remis.
LASZLO SZENASI - AXEL SCHULTE
Mit genügend Zeit hätte Axel hier im 40. Zug sicherlich den aggressiven Gewinnzug 40. … Tf4! gefunden.
Da die beiden Springer die wichtigen Felder auf der dritten Reihe beherrschen, befindet sich der weiße König in höchster Not.
So verliert z. B. 41.Lc1 Tg4+ in allen Varianten durch eine Springergabel die Qualität.
Axel spielte jedoch 40. … Te8 und sein Gegner konnte sich nach 41. Lc1 aus der aktuellen Not befreien.
Die Stellung von Dieter Kirstein sah lange Zeit optisch als klar vorteilhaft für Dieter aus.
Durch die umsichtige Verteidigung seiner Gegnerin hatte er jedoch nur einmal die Gelegenheit, deutlich in Vorteil zu kommen.
Als Dieter diese Gelegenheit jedoch verpasste, konnte sie die Partie jederzeit ausgeglichen halten.
Kurz nach der Zeitkontrolle übersah sie jedoch ein einfaches Abzugschach, was der Dame die Dame und damit die Partie kostete.
DANIELA KÖNIG - DIETER KIRSTEIN
Hier hätte 27. … Txc5 einen wichtigen Bauern gewonnen.
28. dxc5 Sxb3 29. Dc2 Sxc1 30. Dxc1 Dc6 oder etwas besser für Schwarz 28. Txc5 Sxb3 29. Dc3 Sxc5 30. dxc5 bxc5 31. Dxc5 Dxa4.
Dieter spielte 28. Lf8 und die geschickte Verteidigung 28. … Db2 hielt die Partie offen.
Nun führten wir bei drei noch ausstehenden Partien 3,5 : 1,5.
Horst Reusche stand fast die ganze Partie minimal besser, doch ein klarer Gewinn war nicht zu sehen. Selbst in beiderseitiger hochgradiger Zeitnot machte keiner der beiden Spieler trotz der komplizierten Stellung einen entscheidenden Fehler und man einigte sich schließlich friedlich.
Den entscheidenden halben Punkt zum Mannschaftssieg holte Klaus Grönke am Spitzenbrett.
Trotz besserer Stellung ging er im Endspiel kein Risiko ein und spielte mannschaftsdienlich auf ein sicheres remis.
Im frühen Mittelspiel hatte er durch ein erstaunliches Turmopfer einen Bauern gewonnen und hätte durch ein weiteres Figurenopfer noch deutlicher in Vorteil kommen können.
ENVER BALIK - KLAUS GROENKE
16. … Txb2! 17. Dxb2 Dxc3 18. Dxc3 Lxc3
19.
Tae1
und Klaus gewinnt die Qualität zwingend zurück.
Noch besser wäre nach dem Turmopfer
16. … Txb2 17. Dxb2 jedoch das zweite Opfer
17. … Lxh3 mit der Drohung 18. … Lxg2+ gewesen.
Der Läufer ist tabu, da nach 18. gxh3 De6! das Matt nicht mehr zu parieren ist.
Beim Stand von 4,5 : 2,5 spielte nur noch Thomas Meyer am zweiten Brett.
Diese Partie nahm einen kuriosen Verlauf.
Thomas hatte das Figurenopfer seines Gegners eindrucksvoll widerlegt und stand deutlich besser (laut Fritz + 5,37), doch musste er wegen seiner unsicheren Königsstellung noch einige schwierige Verteidigungszüge finden.
Im Gestrüpp der komplizierten Varianten fand Thomas jedoch nicht die besten Züge und im Endspiel wurde ein gegnerischer Freibauer auf der h-Linie zum Riesen.
Nach einem klaren Regelverstoß der Hanseaten einigte man sich zum Ausgleich schließlich in klarer Gewinnstellung für seinen Gegner diplomatisch auf Remis.
THOMAS MEYER - THORSTEN GEELHAAR
In dieser Stellung bot Thomas remis an.
Sein Gegner beriet sich mit seinen Mannschaftskollegen als plötzlich der Hanseate Balic vom Nachbarbrett den Gewinnzug 44. … Tg1
(nach der besten Antwort 45. Sg3+ Kg4 46. Sf1 Tg2+ 47. Ld2 h2 48.Sxh2 Txh2 ist das Endspiel leider klar verloren)
am Brett ausführte und den Turm auch über längere Zeit dort stehen ließ.
Er meinte, man habe sich schon auf remis geeinigt und die Partie sei beendet.
Mit diesem Sieg haben wir und nun in der Spitzengruppe festgesetzt und spielen in der nächsten Runde gegen den Tabellenführer Marten-Bövinghausen um die Tabellenführung in der Bezirksliga.
4. Spieltag 07.12.2014
Br. | Rangnr. | FS Dortmund 2 | - | Rangnr. | SF Schüren 1 | 3,5:4,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 9 | Ribbeck, Oliver | - | 1 | Grönke, Klaus | ½:½ |
2 | 10 | Meyer, Gerd | - | 2 | Meyer, Thomas | ½:½ |
3 | 11 | Ziperstein, Jakob | - | 3 | Kirstein, Dieter | ½:½ |
4 | 12 | Behler, Nils | - | 4 | Reusche, Horst | ½:½ |
5 | 13 | Raskin, Vitali | - | 6 | Morgenroth, Hubertus | 0:1 |
6 | 15 | Remmler, Dirk | - | 7 | Schulte, Axel | ½:½ |
7 | 16 | Büdel, Jürgen | - | 8 | Fritsch, Werner | 0:1 |
8 | 20 | Vöpel, Karl-Heinz | - | 10 | Feldmann, Hans-Joachim | 1:0 |
3. Spieltag 02.11.2014
Br. | Rangnr. | SF Brackel 4 | - | Rangnr. | SF Schüren 1 | 2,5:5,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 25 | Sohraby, Azizollah | - | 1 | Grönke, Klaus | ½:½ |
2 | 26 | Czarnetzki, Reinhold | - | 2 | Meyer, Thomas | 0:1 |
3 | 28 | Schultz, Bernfried | - | 3 | Kirstein, Dieter | 0:1 |
4 | 29 | Hlopotov, Oleg | - | 4 | Reusche, Horst | 0:1 |
5 | 30 | Raschkowski, Alexander | - | 5 | Becker, Volker | ½:½ |
6 | 31 | Koch, Rainer | - | 7 | Schulte, Axel | ½:½ |
7 | 32 | Sohraby, Darjusch | - | 8 | Fritsch, Werner | ½:½ |
8 | 33 | Hain, Christian | - | 14 | Abke, Manfred | ½:½ |
Als erster beendete diesmal Volker Becker seine Partie mit einem von seinem Gegner angenommenen Remisangebot.
Volker fühlte sich trotz des Läuferpaars in dem Endspiel wegen seiner Bauernstruktur nicht wohl, obwohl Fritz, wie übrigens auch Thomas Meyer als Kiebitz, die Stellung als deutlich besser für Volker einschätzen.
Werner Fritsch versuchte lange durch einfallsreiches Spiel ein Bauernendspiel zu gewinnen.
Der Gegner verteidigte sich jedoch genau und in totaler Remisstellung einigte man sich friedlich.
Horst Reusche hatte seinen üblichen komplizierten Stellungsaufbau, bei dem auch nach vielen Zügen noch kaum etwas abgetauscht war.
Doch schließlich zauberte er fast aus dem Nichts heraus einen Königsangriff und sein Gegner gab bei den Alternativen „Matt“ oder Figurenverlust auf.
Klaus Grönke wickelte gegen seinen starken Gegner aus bedrängter Stellung in ein Leichtfigurenendspiel ab, das er trotz intensiver gegnerischer Bemühungen sicher remis hielt.
Auch Axel Schulte baute aus einer gedrückten Stellung eine sichere Verteidigungsfestung auf.
Sein Gegner konnte seine optische Überlegenheit nicht in einen konkreten Gewinnplan umwandeln, und so war das Remis das logische Ergebnis.
Wir führen nun 3 : 2 hatten aber den Punkt von Dieter Kirstein schon voll eingeplant.
Dieter hatte in ein Turmendspiel mit einem entfernten Mehrbauern auf der h-Linie abgewickelt.
Als er zwangsläufig seinen Turm hinter den Freibauern bekam, war dieser nicht mehr aufzuhalten.
Zwar musste Dieter noch etwas manövrieren, den klaren Sieg ließ er sich aber nicht mehr nehmen.
Eine äußerst komplizierte Stellung hatte Thomas Meyer.
Bei entgegengesetzten Rocharden spielten beide Parteien auf Königsangriff.
Doch als es Thomas gelang, seine Dame über das Feld a5 drohend in den Angriff einzubinden, gewann er die Oberhand.
Mit der Rückendeckung eines jederzeit möglichen Dauerschachs konnte er auch beim Mannschaftsstand von 4 : 2 weiter auf Gewinn spielen.
Nachdem Thomas unter Bauernopfer auch noch einen Läufer in Angriffsposition brachte, gab sein Gegner wenig später den hoffnungslosen Kampf auf (hier die ganze Partie).
Hier opferte Thomas mit 28. ... Tbxb4! die Qualität.
Nach 29. axb4 Txb4 30.Dd3 Da5
war der schwarze Angriff nicht mehr aufzuhalten (laut Fritz + 5,37).
Am letzten Brett spielte Manfred Abke gegen seinen 250 DWZ-Punkte stärkeren Gegner lange mit dem Rücken an der Wand.
Durch geschickte rein passive Verteidigung leistete er zuerst in einem Turmendspiel mit Minusbauern Widerstand.
Auch nach der Abwicklung in ein reines Bauernendspiel mit Minusbauern kannte er die Theorie genau und hielt ein sicheres Remis.
Erwähnenswert noch unser guter Mannschaftsgeist. Obwohl der Mannschaftskampf entschieden war, leisteten 6 Schürener am Brett von Manfred noch moralische Unterstützung, während der Brackeler Gegner fasst ganz alleine auf weiter Flur war.
2. Spieltag 05.10.2014
Br. | Rangnr. | SF Schüren 1 | - | Rangnr. | SV Eichlinghofen 2 | 4,5:3,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | Grönke, Klaus | - | 9 | Zachos, Ingo | 0:1 |
2 | 3 | Kirstein, Dieter | - | 11 | Guddat, Jörn | 1:0 |
3 | 4 | Reusche, Horst | - | 12 | Horenburg, Oliver | 0:1 |
4 | 5 | Becker, Volker | - | 13 | Milkert, Sascha | ½:½ |
5 | 7 | Schulte, Axel | - | 14 | Büchle, Manfred | 1:0 |
6 | 8 | Fritsch, Werner | - | 15 | Lenz, Helmut | 0:1 |
7 | 9 | Kromat, Stefan | - | 16 | Stede, Joachim | 1:0 |
8 | 16 | Ackerhans, Gerd | - | 2002 | Domnik, Roland | 1:0 |
Auch unser zweiter Kampf in der Bezirksliga verlief äußerst spannend und war ebenfalls erst nach knapp 6 Stunden entschieden. Drei Stunden dauerte es bis zur ersten Entscheidung.
Der Gegner von Gerd Ackerhans hatte wohl einen schlechten Tag.
Zuerst wollte er einen Bauern en passant schlagen, obwohl dies laut Regelwerk nicht möglich war. Im weiteren Verlauf stellte er dann in ausgeglichener Stellung vollkommen unbedrängt einzügig die Dame ein.
So kam Gerd gegen seinen immerhin 300 DWZ-Punkte besseren Gegner zu einem überraschenden Sieg.
Auch Werner Fritsch hatte einen Gegner, der ihm um 300 DWZ-Punkte überlegen war.
Werner hielt gut mit und hatte sogar lange die geringfügig bessere Stellung.
Als er sich jedoch bei einem Bauernopfer verkalkulierte, brach die Stellung schnell zusammen und er musste aufgeben.
Klaus Grönkes Gegner spielte eine starke Partie.
In einer englischen Partie nutzte er die einzige Schwäche von Klaus, die etwas schlechtere Bauernstruktur, konsequent aus.
Er tauschte alle Figuren ab, bis ein gewonnenes Turmendspiel entstand.
Ingo Zachos - Klaus Grönke
Hier hätte Klaus allerdings mit
20. … Sxb4 einen leichten Vorteil erringen können, da nach 21. Sxd4 natürlich nicht zurückgeschlagen wird, sondern mit
21. … Dd6 die unangenehme Drohung
22. … Ta2 aufgestellt wird.
Klaus spielte jedoch
20. … b6 und hatte nach
21. bxc5 bxc5
22. Db6 Ta5
23. Tb5 Txb5
24. cxb5 die klar schlechtere Stellung.
Nun führen unser Gäste mit 2 : 1.
Doch dann gelang Axel Schulte ein etwas unerwarteter Sieg.
Gegen den aggressiven Spielaufbau seines 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegners hielt Axel mutig dagegen und opferte eine Qualität in der offenen h-Linie.
Zwar wurde sein Königsangriff abgewehrt und er musste selbst eine Reihe guter Verteidigungszüge wählen, doch schließlich entstand die nebenstehende Stellung.
Manfred Büchle – Axel Schulte
Nach 51. … Sd3+ist die Stellung vollkommen ausgeglichen, da Axel den Bauern b2 ersatzlos gewinnt
(z.B. 52. Kf5 Sxb2 53.Kxg4 Sd1 und der Bauer c3 ist nicht mehr zu decken).
Weiß spielte jedoch stattdessen 52.Kxd5 ??. Nun gewinnt die Springergabel 52. … Sf4+ den Turm, da Weiß wegen des Bauern auf g4 den Springer nicht zurückschlagen darf.
Ebenfalls eine starke Vorstellung gab Dieter Kirstein. In einem komplizierten Mittelspiel ging er etliche Risiken ein, um in Vorteil zu kommen.
Sein Mut wurde belohnt, als er im 37. und 38. Zug je einen Bauern gewinnen konnte. Der Rest war dann nur noch eine Frage der oft zitierten Technik.
Eine Partie wie aus einem Guss spielte Stefan Kromat. In einem Sizilianer entfachte er mit Schwarz unter Verzicht auf die Rochade einen eindrucksvollen Königsangriff.
Joachim Stede – Stefan Kromat
Nach 20…. h3 21. g3 fxg3 22. hxg3 f4 23. Kh2 Lg4 war die Partie im höheren Sinn bereits entschieden.
Die schwarzen Kräfte sind an die Verteidigung des Königs gebunden und Weiß kann in aller Ruhe seine Stellung verbessern.
In Zeitnot verzichtete Stefan dann darauf, eine kombinatorische Lösung zu finden und wickelte in ein total gewonnenes Endspiel ab.
Nun führten wir mit 4,0 : 2,0.
Volker Becker hatte seinen Gegner total überspielt.
Wiederholt übersah er allerdings Varianten, seinen gewaltigen Raumvorteil in etwas Zählbares umzuwandeln.
Möglicherweise war Volker auch durch zwei Wespenstiche, die ihn während der Partie ereilten, etwas in seiner Konzentration gestört.
Schließlich konnte sein Gegner unter Figurenopfer in ein nur leicht schlechteres Endspiel abwickeln.
Als sich am Nachbarbrett die Partie jedoch für uns ungünstig entwickelte, verzichtete Volker auf weitere Gewinnversuche und wickelte in ein Remis durch Zugwiederholung ab.
Damit hatten wir die ersehnten 4,5 Punkte und der Mannschaftskampf war gewonnen.
Gewohnt schwerblütig entwickelte sich die Partie von Horst Reusche
Nach 50 Zügen waren erst zwei Bauern und eine Leichtfigur abgetauscht.
Schließlich konnte er einen Bauern gewinnen und stand leicht besser.
Nach knapp 6 Stunden Spielzeit unterschätze er dann jedoch die Gefahren, die von den gegnerischen Bauern ausgingen und geriet in eine absolute Verluststellung.
Sehenswert jedoch das Mattfinale, mit dem sein Gegner die Partie beendete.
Oliver Horenburg – Horst Reusche
Hier wäre 61. dxe6 der einfache Weg zum Sieg gewesen.
Der Eichlinghofer spielte jedoch 61. Lf7! exd5 (was sonst?) 62. Tg8+ Kh7 63. Sg5+ Kh6 64. Tg6 matt.
1. Spieltag 07.09.2014
Br. | Rangnr. | SG Mengede 2 | - | Rangnr. | SF Schüren 1 | 4,5:3,5 |
---|---|---|---|---|---|---|
1 | 9 | Kraus, Reinhard | - | 1 | Grönke, Klaus | 1:0 |
2 | 10 | Wagner, Peter | - | 2 | Meyer, Thomas | ½:½ |
3 | 11 | Jankowski, Peter | - | 3 | Kirstein, Dieter | 0:1 |
4 | 13 | Rahner, Norbert | - | 4 | Reusche, Horst | ½:½ |
5 | 14 | Schüth, Steffen | - | 5 | Becker, Volker | 0:1 |
6 | 16 | Stockhausen, Arnd | - | 7 | Schulte, Axel | ½:½ |
7 | 17 | Kelman, Ernst | - | 8 | Fritsch, Werner | +:- |
8 | 20 | Arnold, Frederic | - | 12 | Mai, Werner | 1:0 |
Optimistisch gingen wir in den ersten Kampf der Bezirksliga gegen Mengede II.
Nach DWZ-Zahlen waren wir unserem Gegner deutlich überlegen.
Doch schon nach 30 Minuten lagen wir in Rückstand. Werner Fritsch hatte sich versehentlich in der Zeit vertan und meinte, es begänne erst um 15:oo Uhr. So kam er 35 Minuten zu spät und verlor kampflos.
Klaus Grönke musste schon in der erweiterten Eröffnungsphase eine Qualität opfern, um nicht positionell eine aussichtslose Stellung zu erhalten. Doch er hatte nie ausreichend Kompensation und ging trotz zäher Gegenwehr im Königsangriff des Gegners furios unter.
Zwischenzeitlich hatte auch Werner Mai seine Partie plötzlich verloren.
Allerding kamen auch wir zu einigen halben und einem ganzen Punkt. Thomas Meyer und Horst Reusche einigten sich mit ihren Gegnern auf Remis.
Volker Becker sicherte sich in der Eröffnung das Läuferpaar und gewann schließlich einen Bauern. Da sein Gegner überhaupt kein Gegenspiel hatte, konnte er in aller Ruhe seine Figuren umgruppieren und den gewinnbringenden Königsangriff starten.
Nun lagen wir bei zwei noch ausstehenden Partien 2,0 : 4,0 zurück. Vorbildlich kämpften nun Dieter Kirstein und Axel Schulte, um wenigstens noch ein Mannschaftsunentschieden zu erreichen.
Dieter Kirstein hatte ein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und einem Mehrbauern.
Es gab jedoch kaum Möglichkeiten, die verschachtelte Stellung aufzubrechen, ohne dem Gegner am Damenflügel einen gefährlichen Freibauern zu erlauben.
Nach langem (stundenlangem) Lavieren ging Dieter dieses Risiko ein und öffnete durch eine kleine Kombination die Stellung.
Ob der Gegner dann seinen Freibauern richtig eingesetzt hat, wird nur eine ausführliche Nachanalyse zeigen.
Die Meinung der Zuschauer wogte zwischen allen drei möglichen Partieausgängen hin und her.
Schließlich konnte Dieter aber den Freibauern nach knapp 6 Stunden und sicherlich mehr als 80 Zügen erobern und schließlich auch die Partie gewinnen.
Dramatisch ging es nun in der letzten Partie zu. Axel Schulte hatte lange Zeit einen Bauern für die Qualität.
Schließlich verwandelte sich das Materialverhältnis in vier Mehrbauern gegen einen Springer bei jeweils noch 2 Türmen.
Die Mehrbauern waren jedoch schwer in Bewegung zu bringen und einer ging schließlich verloren.
Die Stellung war so undurchsichtig und kompliziert, dass eine verlässliche Prognose kaum möglich war.
Nun ging es unaufhörlich dem Ende der zweiten Zeitkontrolle und somit nach 6 Stunden dem Partieende entgegen.
Die Anzahl der Züge stieg gewaltig, ohne dass die Stellung klarer wurde.
Beide Spieler kamen in hohe Zeitnot und es wurden bestimmt 30 Züge in hohem Tempo geblitzt.
Mit nur noch wenigen Sekunden auf beiden Uhren hatte sich der Rauch verzogen. Es war „totremis“ (König und Randbauer gegen König).
Damit war der Mannschaftskampf zwar verloren, aber selbst unser Gegner zollte unserem Kampfgeist kräftigen Respekt.